Lernen ernst nehmen und selbst Lernende bleiben

Ich habe mit Neles Buch „Lerngestaltung weiterdenken – Impulse und Methoden für gutes Lernen im digitalen Wandel“ angefangen, weil mich ihre Ansätze schon lange inspirieren. Ich habe Nele Hirsch vom ebildungslabor über OER-Camps kennengelernt und später als Referentin auf Schulentwicklungstagen an meiner Schule erlebt. Inzwischen sind wir vernetzt und ich freue mich, dass wir in der nächsten Woche gemeinsam einen Pädagogischen Tag gestalten werden.

Gelesen habe ich die ersten Kapitel auf dem Flug nach Malta, wo ich für eine Woche einen Sprachkurs besuche, um mein Englisch zu verbessern. Vielleicht schreibe ich darüber später auch noch ein eigenes Lerntagebuch, es passt jedenfalls gut zum Buch, in dem es auch um das eigene Lernen als Lehrkraft geht. Im Abschnitt „Selbst Lernende sein“ im Kapitel „Begeisterung wecken“ beschreibt Nele die Bedeutung der bewussten Haltung, immer wieder Neues zu lernen, zu erkunden und auszuprobieren, da wir dadurch auch immer wieder unsere eigene Perspektive reflektieren. Da kann ich im Moment also einen Haken dran machen.

Beim Lesen des Abschnitts „Lernen ernst nehmen“ habe ich mich ertappt gefühlt: Auch ich neige im Unterricht dazu, Fragen zu stellen, auf die ich die Antworten bereits kenne oder bei denen es mir weniger um echtes Interesse als um ein reines Abfragen geht. Nele nennt das „Fragenstellen ohne echtes Kommunikationsinteresse“. Ich gebe meinen Schüler:innen auch häufig Raum, um eigene Fragen zu formulieren, allerdings habe ich auch dabei bereits die Fragen im Kopf, die aus meiner Sicht zu diesem Thema bedeutungsvoll sind. Meine Schüler:innen hadern vielleicht auch aus genau dem Grund damit, eigene Fragen zu formulieren, weil sie ahnen, und die Erfahrung hat ihre Ahnung bestätigt, dass es um ganz bestimmte Fragen geht.

Wenn ich darüber nachdenke, wie ich selbst Lernen vorlebe, merke ich, dass ich davon schon Einiges umsetze: Ich baue mir ein persönliches Lernnetzwerk auf, z.B. durch diesen Blog oder durch den Besuch von Barcamps, Konferenzen etc. und initiiere und gestalte auch Netzwerke, etwa das Digital@BBS.

Nele regt in diesem Kapitel dazu an, sich einmal zu fragen, warum man pädagogisch tätig ist, was einen antreibt, was Freude macht, was Sinn stiftet. Hier sind meine ersten Ideen dazu:

  • Ich bin Lehrerin, weil mich das Lernen selbst fasziniert, das Suchen nach Wegen, wie Lernen gelingt.
  • Ich begleite Menschen gern dabei, Neues zu lernen und auszuprobieren.
  • Ich mag die Vielfalt der Lernenden, die Abwechslung im Alltag und die Möglichkeit
  • Ich gestalte gerne Lernräume, besonders solche, die offen, kreativ und lebendig sind.