„Die Schule für morgen heute gestalten“: Eindrücke vom Bildungssymposium an der BBS ITECH in Hamburg

Am Freitag war ich auf dem Bildungssymposium „Die Schule für morgen heute gestalten“ an der BBS ITECH in Hamburg – hier halte ich meine Eindrücke fest und teile sie mit euch, weil ich glaube, dass genau solche Veranstaltungen uns als Lehrkräfte motivieren und verbinden können. Der Austausch, die Impulse und die neuen Perspektiven, die ich dort mitgenommen habe, bringen nicht nur frischen Wind in meine eigene Arbeit, sondern sie zeigen auch, wie viel Potenzial in gemeinsamer Schulentwicklung steckt. Vielleicht ist ja auch für dich der ein oder andere Gedanke dabei, der dich weiterbringt.

Schon am Donnerstagabend bin ich angereist, gemeinsam mit einer Freundin und Kollegin aus Frankfurt. Wir trafen uns in Hamburg mit einer kleinen Gruppe von etwa zehn Kolleg:innen der BBS Emden, und allein dieser informelle Austausch im Vorfeld des Symposiums war wertvoll. Es ist genau dieser persönliche, kollegiale Kontakt, der mich immer wieder motiviert und stärkt, ganz abseits von Workshops und Vorträgen.

Am Freitagmorgen ging es dann gemeinsam zur BBS ITECH. Dort traf ich noch einen Kollegen aus meiner eigenen Schule und auch viele Kolleg:innen aus ganz Niedersachsen, darunter zahlreiche Schulleitungen, engagierte Lehrkräfte und viele Kolleg:innen aus dem Netzwerk Digital@BBS.

Ich freue mich, wie sehr sich mein berufliches Netzwerk in den letzten zwei Jahren entwickelt hat, seitdem ich als Fachberaterin für schulische Innovation tätig bin. Was ich aus diesen Begegnungen, Gesprächen und gemeinsamen Veranstaltungen ziehe, fließt in meine Arbeit, ob im Unterricht, in Workshops oder bei der Weiterentwicklung von Schule.

Futurenote 2036 | Eine Traumreise in die Schule von (über-)morgen in 9 Szenen

Bild aus der Traumreise

In einer Mischung aus Lesung, szenischem Spiel und medialen Impulsen zeichnete ein Team der Schule ein visionäres Bild der Schule im Jahr 2036. Texte, Szenen und Bilder verschmolzen zu einer eindrucksvollen Erzählung davon, wie Schule in Zukunft aussehen könnte und welche Fragen wir uns heute stellen müssen, um diese Zukunft mitzugestalten.

Die Eröffnung hat mir gezeigt, wie wirkungsvoll es sein kann, Zukunft nicht nur zu analysieren und erlebbar zu machen. Wenn wir Schule weiterdenken wollen, brauchen wir Mut, Kreativität und Räume, in denen wir uns das gemeinsam trauen.

Workshop 1: Aspekte einer zeitgemäßen Prüfungskultur

Referent Axel Krommer machte in seinem Vortrag deutlich: Unsere aktuelle Prüfungskultur steht dem Lernen im Weg. Ein zentraler Gedanke:

Von den vier Zukunftskompetenzen (Kreativität | Kommunikation | Kollaboration | Kritisches Denken) sind mind. zwei in unserer bisherigen Prüfungskultur verboten.

Prüfungen sollten nicht verhindern, dass Schüler:innen lernen, sondern Lernprozesse fördern und begleiten. Für mich war das eine wichtige Erinnerung daran, wie sehr wir unsere Bewertungssysteme überdenken müssen, wenn wir Lernen neu gestalten wollen.

Workshop 2: Ideenwerkstatt mit Nele Hirsch vom ebildungslabor

In der Ideenwerkstatt „Lernförderliche KI-Nutzung“ mit Nele Hirsch beeindruckte mich (wie immer) ihre aktivierende, experimentelle Art, Workshops zu gestalten. Ihre Methoden sind dialogisch, kreativ und schaffen Raum für eigene Ideen.

Besonders der Austausch untereinander, das gemeinsame Weiterdenken und die konsequente Einbindung unterschiedlicher Perspektiven waren für mich wertvoll. Ich nehme neue Gedanken zur Rolle von KI im Lernen mit und die Idee, mal wieder ein Mini-Zine (= ein kleines Booklet aus Papier) im Unterricht oder in Workshops einzusetzen:

Mini-Zine von Nele

Workshop 3: Critical Co-Design

Nach der Mittagspause und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Schule von morgen gestalten“ nahm ich noch an einem Workshop zum Critical Co-Design teil.
Mit Lego, Karteikarten, Post-its und Sketchnotes haben wir aktuelle Herausforderungen aus unserem Schulalltag gebaut, dargestellt und erklärt:

Herausforderungen darstellen mit Material

Indem wir unsere Themen nicht nur verbal, sondern auch visuell und haptisch ausdrückten, bekamen sie eine neue Tiefe. Man konnte an den Modellen weiterbauen, sie verändern, umdenken. Und im Austausch mit den anderen entstanden neue Perspektiven und Lösungsansätze, die so in einem klassischen Gespräch vielleicht nie aufgekommen wären.


Fazit

Die Mischung aus kreativen Impulsen, fachlichem Tiefgang und persönlichem Austausch hat mir wieder einmal gezeigt: Netzwerke sind der Schlüssel zur Schulentwicklung.

Ich freue mich auf alles, was daraus entsteht.

1 Kommentar

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Auch wenn ich in total unterschiedlichen Workshops war: ich teile Deinen Eindruck. Gemeinsam Schule für morgen und übermorgen fit machen geht nur gemeinsam. Wir haben so viele tolle engagierte Kolleginnen und Kollegen – ich blicke da total positiv in die Zukunft …

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